Es kommt mir gar nicht so lange vor, aber tatsächlich durfte ich bereits das 10-jährige Jubiläum feiern. Angefangen hat alles ganz klein ...
Neben einer Teilzeitanstellung habe ich nach dem Studium zur Psychophysiognomin interessierte Personen auf ihrem Lebensweg beraten. Schon bald kamen ganz viele Schüler*innen für die Berufswahl zu mir. Auch Kantonschüler*innen oder Student*innen, die im aktuellen Studiengebiet nicht glücklich waren, durfte ich begleiten.
In den ersten Jahren waren es vorwiegend Beratungen zur Berufs- und Studienwahl. In den letzten Jahren sind sehr viele Laufbahnberatungen dazu gekommen. Meine Teilzeitanstellung habe ich schon längst gekündigt, denn der Tag hatte plötzlich zu wenig Stunden. Damit ich jedoch am Puls der Wirtschaft und nah am Berufsleben sein kann, habe ich eine ganz kleine Anstellung beibehalten. Für mich ist es enorm wichtig, den Alltag in einem Betrieb weiterhin mitzuerleben. So kann ich meinen Kundinnen und Kunden gut nachfühlen und berate sie aus dem Blickwinkel einer Psychophysiognomin UND einer Arbeitnehmerin.
Svenja Gürber war die erste Person, welche ich psychophysiognomisch beraten durfte. Ich habe mit ihr Kontakt auf genommen und sie gefragt, ob sie sich an die Beratung erinnern kann. Sie hat eigewilligt, dass das Interview veröffentlicht werden darf.
Liebe Svenja, danke vielmals, dass du dir Zeit nimmst für dieses Gespräch. Vor zehn Jahren, genau gesagt am 20. Juni 2014, haben wir zusammen über deine Zukunft gesprochen. Damals war deine Fragestellung: In welche Richtung soll der Weg nach der obligatorischen Schule gehen?
· Welche Erinnerung hast du an unser Erstgespräch vom 20.06.2014?
Svenja: Ich kann mich erinnern, dass ich sehr überrascht war, wie du durch das Betrachten meines Gesichtes so viele Charaktereigenschaften feststellen konntest. Das ging auch sehr schnell! Und ich kann mich an die Fotos erinnern, die du gemacht hast. Das war ein bisschen unangenehm. (lacht)
· Warst du ratlos über deine Zukunft? Wenn JA: Warum? Welche Unterstützung und von welcher Seite hättest du dir gewünscht?
Svenja: Ganz ratlos war ich nicht. Ich hatte mich schon mit einigen Berufsrichtungen befasst und war bereits als Confiseurin, Bäckerin, Kauffrau, Floristin und Medizinische Praxisassistentin schnuppern gegangen. Da mir eigentlich alles Spass gemacht hatte und ich sehr vielseitige Interessen habe, fiel mir die Entscheidung schwer. Ich wusste auch nicht, ob ich noch andere Berufe anschauen sollte.
Ich fühlte mich zudem gut unterstützt durch meine Mutter und meine Lehrerin. Und du konntest mir dann aufzeigen, welche Branchen und welche Berufe besonders gut zu mir passen.
· Mit unseren beiden gemeinsamen Gesprächen und der psychophysiognomischen Auswertung konnte ich dir passende Möglichkeiten für deinen weiteren Weg aufzeigen. Wie ist es bei dir dann weitergegangen?
Svenja: Durch das Gespräch wurde für mich klar, dass ich einen Beruf ausüben will, der mit Menschen zu tun hat. Deshalb habe ich mich für Medizinische Praxisassistentin entschieden. Der medizinische Hintergrund hat mich schon immer interessiert. Zudem wusste ich, dass dies eine gute Grundausbildung ist.
Der nahe Kontakt zu den Menschen entspricht mir sehr. Deshalb habe ich nach der Lehre die Ausbildung zur Medizinischen Masseurin mit eidg. Fachausweis angehängt, welche ich im Herbst abschliessen werde.
· Du bist sehr fleissig! Konntest du also deine damaligen Ideen umsetzen?
Svenja: Ja, voll und ganz.
· Damals konntest du kein Blut sehen? Hast sich dies verändert?
Svenja: Ja sehr. Mittlerweile habe ich überhaupt keine Probleme mehr damit. Durch die Routine habe ich mich daran gewöhnt.
· War meine Unterstützung hilfreich?
Svenja: Du hast mir sehr geholfen Klarheit zu schaffen. Schon nach kurzer Zeit habe ich sogar meine Lehrstelle als Medizinische Praxisassistentin bekommen. Die Branche passt, die Arbeit mit den Menschen erfüllt mich und ich bin weiterhin motiviert mich weiterzubilden.
· Ich kann mich erinnern, dass du damals von einer selbständigen Tätigkeit geschwärmt hast. Ist dies noch immer ein Ziel von dir?
Svenja: Ja, das blieb so und den Weg in die Selbständigkeit habe ich bereits mit meiner eigenen Massagepraxis verwirklicht. Ich bin jetzt schon EMR anerkannt. Man kann also Termine bei mir buchen.
Für Interessierte füge ich gerne den Link zu Svenja ein – sie freut sich sehr über Kundschaft. Svenja Gürber - vitalraum-eschenbach.ch
· Welche Träume und Wünsche hast du im Moment für deinen weiteren Lebensweg? Was möchtest du als nächstes sehen, tun, erleben?
Svenja: Ich möchte mich gerne noch weiterentwickeln in Richtung Sport und Yoga. Und eine Homepage möchte ich auch nächstens erstellen. Die Leute sollen mich finden! Aber ich möchte festhalten, dass ich richtig zufrieden bin. Ich bin auf meinem Weg.
· Ich gebe dir das Schlusswort: Gibt es noch etwas, das du mir oder den Leser*innen mitteilen möchtest?
Svenja: Man darf sich nicht zu sehr beeinflussen lassen und auch nicht zu viele Meinungen einholen. Bei sich bleiben und den eigenen Weg gehen – das lohnt sich.
Liebe Svenja, Danke für deine Zeit. Es hat mir viel Freude bereitet, dich nach so vielen Jahren wieder zu treffen. Ich wünsche dir alles Gute für deine weiteren Vorhaben!
Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.